Dortmunder Dialog 74

 

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Früh übt sich … – Chancen schaffen für bessere Chancen

„Wer unten ist, bleibt unten. Wer oben steht, bleibt oben.“ So lässt sich das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten OECD-Studie für Deutschland zusammenfassen. In Skandinavien brauchen die Nachkommen einer einkommensschwachen Familie zwei bis drei Generationen, um das gesellschaftliche Durchschnittseinkommen zu erreichen, in Deutschland sechs. Das schlimmste daran ist, dass wir das seit 50 Jahren immer wieder bescheinigt kriegen.

Die Erklärung der OECD zu den Gründen für diesen Missstand: Zu wenige Kitaplätze und ErzieherInnen, mehrgliedriges Schulsystem, zu wenige Ganztagsschulen. Nach Expertenmeinung fehlen rund 300.000 Kitaplätze. Und obwohl die Bundesregierung gegensteuert, wird sich der Mangel in den nächsten Jahren wohl noch verschärfen.

Es gibt viele Zugänge zum Thema frühkindliche Entwicklung. Gesellschaftlich bedingte Ungleichheit ist nur einer. Aber Alle würden dem Satz zustimmen, dass die Entwicklung unserer Kinder entscheidet über die Entwicklung ihres eigenen Lebens ebenso wie über die Zukunft unseres Landes. Die Neugier und Intelligenz unserer Kinder wird in den ersten drei bis vier Lebensjahren am stärksten geweckt, geöffnet, geprägt. Die Erweiterung des kindlichen Horizonts über die Familie hinaus spielt dabei eine nicht zu überschätzende Rolle. Im Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung heißt es dazu: „In der Kleinkindphase, spätestens ab dem dritten Lebensjahr, bedürfen Kinder neuer, den familialen Rahmen erweiternde und ergänzende Bildungsgelegenheiten.“ Nur Kinder, die in einem interessanten und sozial variablen Umfeld Lernen lernen, werden offen sein für zunehmend anspruchsvolle schulische und berufliche Karrieren und ihre Kompetenzen dauerhaft weiterentwickeln und anpassen können. In einer Zeit, in der sich die Geschwindigkeit der technischen und sozialen Veränderungen deutlich erhöht, ist diese Fähigkeit zugleich unverzichtbar für die Gestaltung eines vielseitigen und erfüllten Lebens – und für die Erhaltung unserer Demokratie.

Wie sieht das in Dortmund aus? Was geschieht hier? Welche Chancen werden hier geschaffen, um mehr Kindern bessere Chancen zu geben? Das sind die Fragen, die den Vorstand der GFS bewogen haben, dieses Thema mit einem DORTMUNDER DIALOG in der Dortmunder Nordstadt anzupacken.