Dortmunder Dialog Preis 2026 Phoenix-See


Preisträger 2026:
PHOENIX-See
Preisträger 2024: Fraunhofer IML
Preisträger 2022:
sfs

Preisträger 2020:
TZDO

Preisträger 2018:
DFFW

Preisträger 2016:
Stiftung Soziale Stadt

Preisträger 2014:
CJD

Preisträger 2012:
EWZ

Preisträger 2010:
New Deals

Preisträger 2008:
VFFR


 
 

Wasser verändert eine Stadt. Dortmund hatte (fast) kein Wasser in der Stadt. Jetzt hat es einen See, wo früher ein Stahlwerk war. Drumherum ein neues modernes Stadtquartier mit ca. 2000 Wohneinheiten, in dem es auch mehr als 1500 Arbeitsplätze gibt– und zwar welche mit Zukunft. Und ein prächtiges Naherholungsgebiet mitten in der Stadt sowie eine wichtige Hochwassersicherung in Verbindung mit der am See vorbeifließenden umgebauten Emscher. Die Stadt hat für das Stadtentwicklungsprojekt PHOENIX mit PHOENIX See, PHOENIX West und Hörde Zentrum 2018 den Deutschen Städtebaupreis verliehen bekommen. Der Stadtteil Hörde, dessen Zentrum zwischen den beiden ehemaligen Industriestandorten Phoenix-West und Phoenix-Ost liegt, wurde dadurch belebt und bereichert.
Die Realisierung einer solchen Idee ist ein großes, lang andauerndes Projekt, bei dem viel schief gehen kann. Die Schaffung des Sees bis zum „Wasser marsch“ im Jahr 2010 und die Realisierung der Infrastruktur für das neue Stadtquartier drumherum haben fast eine Viertelmilliarde Euro gekostet – bei nicht mehr als € 15 Millionen Förderung. In die neu entstandenen Wohn- und Geschäftsbauten um den See ist ein Vielfaches davon an privaten Investitionen geflossen. Der Verkauf der Baugrundstücke rund um den See war dabei eine zentrale Säule der Refinanzierung der Seekosten.
Bereits zur Zeit der Internationalen Bauausstellung (IBA) im Ruhrgebiet Ende der 80iger und Anfang der 90iger Jahre wurde das Thema „Wasser in der Stadt“ diskutiert. Die Diplomarbeit „Utopie für Dortmund“ von 1992 der heute renommierten Dortmunder Architekten Susanne Schamp und Richard Schmalöer sah einen See auf der Fläche des damaligen Hochofenwerks Phönix-West vor. Sie erhielten dafür im Verlauf der 90er Jahre mehrere Preise, darunter den Förderpreis der Stadt Dortmund. Die Idee des Stadtsees auf der Fläche Phoenix-Ost, heute PHOENIX See, ist allerdings dem Architekten Norbert Kelzenberg, damals Mitarbeiter im Planungsamt der Stadt Dortmund, zuzuschreiben.
Der Rat der Stadt, die Bezirksvertretung Hörde, zwei Oberbürgermeister, Gerhard Langemeyer und Ullrich Sierau, letzterer zuvor Stadtplanungsdezernent, haben die Chancen erkannt, als ThyssenKrupp sich zurückzog, und das Projekt PHOENIX massiv befördert, ebenso wie Harald Heinze als Chef der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) und Guntram Pehlke, sein Nachfolger. Ein Team in der Dortmunder Stadtverwaltung und ein Team in einer von DSW21 eigens für die Realisierung des Projekts geschaffenen PHOENIX See-Entwicklungsgesellschaft schob das Projekt an. Wichtig war auch der Beitrag der Emschergenossenschaft, denn der See dient gleichzeitig als Hochwasserrückhaltebecken.
Sie alle hätten den Dortmunder Dialog Preis verdient. Denn es geht uns nicht nur um die Leistung an sich, sondern auch um die aktive Propagierung, Erklärung und Verteidigung des Projekts in der Dortmunder Öffentlichkeit, die das Projekt, z.T. eher ungläubig ob seiner Dimensionen, überwiegend begrüßte.

Aber wir haben uns entschieden, drei „Macher“ in den Vordergrund zu stellen, die das Projekt planerisch und praktisch bewegt und vorangetrieben haben:
– den Planer Norbert Kelzenberg, der die Idee für den See auf Phoenix-Ost entwickelte und über eine lange Strecke die Planzeichnungen immer wieder weiterentwickelt, umgeplant und angepasst hat,
– für das Team der Stadtverwaltung Dortmund den über viele Jahre zuständigen Dezernenten Ludger Wilde, der nicht nur dieses Projekt der Dortmunder Stadtentwicklung bereichert hat,
– für das Team der Geschäftsführung der Entwicklungsgesellschaft PHOENIX See 21, Ludger Schürholz.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass hinter solchen großen Projekten immer auch Teams, Ingenieurbüros und Baufirmen stehen, deren kollektive Phantasie und Kompetenz ein solches Projekt voranbringt. Ihnen allen ist zu danken. Der See hat die Stadt Dortmund verwandelt und ist ihr bedeutendstes Symbol erfolgreichen Strukturwandels.
So sah er aus:
Norbert Kelzenbergs erster Entwurf des Sees auf Phoenix-Ost