Dortmunder Dialog 68

zum Programm

 

Beiträge
Impressionen

 

Dual Studieren – Aufstiegsstrategie? Wohin?

Bildung ist der Königsweg zu Wohlstand, sozialer Sicherheit und Ansehen. So könnte man das Credo der meisten Bürger dieses Landes auf den Punkt bringen. Aber welcher Weg führt dahin? Darüber lässt sich trefflich streiten.

Gut ein Viertel der Jugendlichen mit Abitur drängt mittlerweile in das System der dualen Ausbildung, weil sich herumgesprochen hat, dass eine gute Facharbeiterausbildung im Handwerk wie in der Industrie ein Erfolg versprechender Berufs- und Lebenspfad sein kann. Auch wenn das bei den OECD-Bildungsexperten noch nicht angekommen ist: Die Kombination zweier Lernorte, von Theorie und Praxis, ist ein vor allem im deutschsprachigen Raum verbreitetes Erfolgsmodell der beruflichen Bildung und eine wesentliche Grundlage für den Erfolg seiner Volkswirtschaften.

Neben dualer Ausbildung oder FH-Studium etabliert sich zunehmend der Pfad „duales Studium“ an Fachhochschulen oder privaten Hochschulen. Es ist eine Vermutung, dass dies ein aussichtsreicher Pfad für diejenigen ist, denen Schreiben und Reden leicht fällt. Und für diejenigen Berufe und Branchen, in denen das fachliche Anspruchsniveau der Ausbildung ohnehin sehr hoch ist.

Zugleich ist dieser Pfad eine Herausforderung für die Berufsschulen, die Konkurrenz bekommen, für die Unternehmen, die die Vereinbarkeit von Arbeit und Studium gewährleisten müssen, und natürlich auch für die Studiosi, die für diesen Pfad aussichtsreiche Unternehmen finden und ausreichende Energie aufbringen müssen. Und wie viele Höhenmeter für den Aufstieg sie schaffen, liegt ohnehin bei ihnen.

Wichtig für unser Bildungssystem ist, dass sich all diese Wege nicht zum Irrgarten, sondern zu einem gestaltungsoffenen System des lebenslangen Lernens fügen, das von Jeder und Jedem als Chance statt als Zwang verstanden und gelebt werden kann.